Kunsttherapie mit Tinnitus-Patienten

Bei der Entwicklung eines Tinnitus wirken Belastungen von außen ebenso wie die Selbst- und Körperwahrnehmung. Durch Hörgeräusche wird die gesamte akustische Wahrnehmung verändert. Durch die negative Bewertung rückt das Signal immer mehr in den Vordergrund, es wird zunehmend schwieriger sich zu entspannen.

Davon ausgehend, dass Körper und Seele untrennbar miteinander verbunden sind, ist es sinnvoll die Gesundung auf mehreren Ebenen anzusprechen. Die kunsttherapeutische Arbeit zielt in diesem Fall darauf ab, dass die Ohrgeräusche im Kontext des Alltags und der Lebensführung verstanden werden, neu gewichtet werden und Methoden der Beeinflussung gefunden und gelernt werden. Im Verlauf der Kunsttherapie können die Hörgeräusche leiser werden oder wieder ganz aus der Wahrnehmung verschwinden und damit die Lebensqualität der Betroffenen wieder zunehmen.

Voraussetzung

Fachärztliche Abklärung der Ursachen des Tinnitus. Mit Ihrer Erlaubnis darf ich Ihren Befund mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen und mit ihm gemeinsam das ganzheitliche Behandlungskonzept abstimmen.

Warum Kunsttherapie?

Während des kreativen Prozesses tritt meist der Tinnitus in den Hintergrund oder gerät ganz in Vergessenheit. Es kann für die Betroffenen zur positiven Referenzerfahrung werden, dass selbst bei Ohrgeräuschen die Wahrnehmung bei intensivem Erleben auf anderen Wahrnehmungskanälen liegen kann.

Angebot:

  • Tinnitus-Bewältigungstraining
  • Selbstregulations-Strategien
  • Suchen geeigneter Entspannungsmöglichkeiten
  • Reduktion von tinnitusunterstützendem Risikoverhalten
  • Unterbrechung alter und Entwicklung neuer Denk- und Reaktionsmuster

Die Kunsttherapie ist prozessorientiert und bezieht sich auf das Aufspüren von Gefühlen und Ressourcen. Sie bietet einen Möglichkeitsraum, in dem alles sein darf, denn in der Kunst gibt es nichts „Falsches“. Es besteht die Möglichkeit den Umgang mit einer Situation (der eigenen Person, den eigenen Gefühlen) als Probehandlung stellvertretend im Bildraum auszuführen. Die dabei entstehenden Prozesse geschehen unabhängig von der Fähigkeit, diese rational zu verstehen. Der Anspruch an die Werke ist kein künstlerischer, im Mittelpunkt steht das Finden einer Ausdrucksmöglichkeit. Über die künstlerische Auseinandersetzung kommt es zu einer Auseinandersetzung mit sich selbst.

 

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